Interkulturelle Bildung Wir möchten Kindern und Jugendlichen einen Raum bieten, in dem sie ihre kulturelle  Sensibilität weiterentwickeln. Dabei geht es uns nicht so sehr darum, konkrete Kenntnisse  über bestimmte Kulturen zu vermitteln, sondern vielmehr um das Erlernen und Einüben neuer  Wahrnehmungsweisen und Handlungsmöglichkeiten in der Begegnung mit Menschen mit  anderem kulturellem Hintergrund. Die Teilnehmer sollen Neugier, Faszination und Freude am  als fremd Empfundenen entwickeln und dies auch als eine Möglichkeit für neue Erfahrungen  und Lernchancen wahrnehmen.   Zentrale Lernziele  - Stereotypen wahrnehmen, hinterfragen und abbauen  - Selbst- und Fremdwahrnehmung: Ethnozentrismus erkennen und überwinden sowie eigene  Identitäten aushandeln  - Kulturelle Selbst- und Fremdzuschreibungen durch Perspektivenwechsel verstehen lernen  - Handwerkzeug zum Erfassen und Verstehen kultureller Phänomene erwerben  - Handlungs- und Kommunikationskompetenzen in interkulturellen Begegnungen trainieren  - Neugier für Menschen, Kulturen und Lebenswelten entwickeln  Interkulturelle Kompetenz Der Erwerb interkultureller Kompetenzen ist das Hauptziel der interkulturellen Bildung.  Der Blick auf "fremde" Kulturen ist immer durch die eigene "kulturelle Brille" geprägt. Die  kulturellen Werte und Normen der eigenen Gruppe gelten als normal und richtig, die von  anderen Gruppen dagegen wirken fremd und unverständlich, einfach aufgrund der Tatsache  dass sie von unseren Werten und Normen abweichen. Diese Wahrnehmungsweise wird  bewusst gemacht und dadurch das "Anderssein" relativiert. Es wird nicht nicht mehr so sehr  als bedrohlich fremd, sondern einfach als anders wahrgenommen. Wenn es gelingt, die  kulturelle Prägung zu erkennen, werden Elemte der eigenen Kultur ebenso exotisch wie die  anderer Gruppen. Durch diesen kulturrelativistischen Ansatz wird gezeigt, dass Kulturen nur  aus sich selbst heraus verstanden und kulturelle Handlungen dementsprechend im jeweiligen  kulturellen Kontext gedeutet und interpretiert werden müssen. Durch Beispiele aus dem  Alltag wird deutlich, wie sehr die eigene Gesellschaft die Wahrnehmung beeinflusst und  verzerrt. Auch die Institution Schule trägt hierzu bei. Wir werden einige dieser  Ethnozentrismen aufdecken und Erklärungsversuche entwicklen.    Die TeilnehmerInnen erarbeiten sich Themenkomplexe wie Ethnozentrismus und lernen  Stereotype zu erkennen und zu hinterfragen. Indem Verständnis und Toleranz für andere  kulturelle Prägungen entstehen, findet eine interkulturelle Sensibilisierung statt, die  Voraussetzung für die Entwicklung von Kommunikations- und Handlungsstrategien ist.